Hereroland

Gernot Grünewald, David Ndjavera
National Theatre of Namibia (NTN)
Nach über zwei Jahren ist es soweit: Die Produktion „Hereroland" kehrt zurück in die Gaußstraße. In einem digital begehbaren Event mit VR-Brillen nehmen wir das Hamburger Publikum mit ins Hereroland und lassen es an der Vorstellung in Namibia teil haben.
Die Koproduktion zwischen dem Thalia Theater und dem Namibischen Nationaltheater in Windhoek setzt sich länderübergreifend mit der kolonialen Vergangenheit im sogenannten Deutsch-Südwestafrika auseinander.
Gernot Grünewald, David Ndjavera
Michael Köpke, Antonia Kamp (Digitale Version)
Cynthia Schimming
Christina Bellingen
Aldo Behrens
Jonas Plümke
Rudolf Dantago Schimming, Ben Venaunˆe Kandukira
Jonas Anders, Otja Henock Kambaekua, Ben Venaunˆe Kandukira, Oliver Mallison, Jörg Pohl, Toini Ruhnke, Rudolf Dantago Schimming, Glenn-Nora Zeupareje Tjipura, West Uarije, Gift Uzera, Lizette Vezemboua Kavari
Uraufführung
Digitale Sondervorstellung
Thalia Gaußstraße 30. Juni 2023
ca. 2 Stunden, keine Pause
Gefördert im Fonds TURN der Kulturstiftung des Bundes
Das heutige Namibia war seit Ende des 19. Jahrhunderts deutsche Kolonie und Siedlungsgebiet. Enteignungen, Unterdrückung und Ausbeutung der Einheimischen durch die Weißen, hatten 1904 zum Widerstand der Herero geführt. Zur entscheidenden Schlacht am Waterberg kam es am 11. August 1904. Doch Generalleutnant von Trotha beließ es nicht bei dem Sieg seiner Truppe. Tausende wurden in die Omaheke-Wüste getrieben und Wasserstellen von den Soldaten versperrt. Überlebende sammelte man in Konzentrationslagern, in denen knapp jeder Zweite infolge von Zwangsarbeit und mangelnder Versorgung starb. Der Hamburger Historiker Jürgen Zimmerer vermutet, dass während der deutschen Kolonialherrschaft insgesamt 70 Prozent der Herero und 50 Prozent der Nama den Tod fanden. Noch heute sind die Folgen in Namibia allgegenwärtig.
In dieser Vorstellung können Sie an 18 digitalen Themen-Stationen Schauspielszenen, Ton- und Bildmaterial sowie tänzerische und musikalische Auseinandersetzungen zum Thema „Genozid an den Herero" in Form von VR-Videos erleben. Es sind Splitter der Erfahrung, der Aufarbeitung und der Recherche der beteiligten Künstlerinnen und Künstler. Es sind Puzzleteile, die kein vollständiges Bild ergeben.
Sie können sich, wie in einer Ausstellung, frei zwischen den Stationen bewegen. Die Videos, die Sie an den Stationen abspielen, sind unterschiedlich lang und können auch angehalten werden. Wenn das Horn ertönt, nehmen Sie bitte auf der Tribüne Platz. Auf der Leinwand findet nun die Live-Übertragung der Schauspielszenen aus Windhoek, Namibia statt.
Eine Schauspieltruppe versammelt sich unter dem Baum der Ahnen im Hereroland. Sie probt einen theatralen Gerichtsprozess. Als Zeuge tritt ein Baumgeist in Erscheinung und zur Beweisaufnahme werden gemeinsam mit den Zuschauern die Themen-Stationen befragt.
Interaktive Karte - Themen-Stationen
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